Zeitzeuge Gisela Gneist
Aussage Gisela Gneist
Also ich war dann 5 Tage oder wir alle die schon in Perleberg waren 5 Tage dort und wir sind dann am 5. Januar 1946 das war an einem Sonnabend hier nach Brandenburg/Havel in den GPU-Keller gekommen. Also alle zusammen wir sind auf einen Lastwagen her transportiert worden, mussten unten auf dem Boden sitzen die Beine breit, also das wir so den nächsten bei uns zwischen den Beinen sitzen hatten so richtig ineinander geschachtelt und es war aasig kalt, es war Ende Januar und wir haben sehr gefroren aber es half nichts auf dem Wagen saß Bewachung wir waren ...(unverständlich)...wir Mädchen ja nicht waren auch so aneinander angekettet und wir kamen dann so nach ich weiß gar nicht wie lange wir gefahren sind bis wir nach Brandenburg wir hatten ja auch keine U-Bahn und so abends hier an und sind dann in den Keller gekommen in dem Haus das direkt an der Brücke hier Neuendorfer Straße stand in diesem Eckhaus rechts davon floss dann die Havel. Wir wurden da in Kellerräume gebracht , Die Fenster dieser Keller waren zugemauert worden in den Kellerräumen waren Pritschen eingebaut worden, der Kellerraum war schon ziemlich voll mit gefangenen Frauen ich kann jetzt hier nur erzählen was wir was ich als Mädchen damals erlebt hab, es waren so ungefähr 18 Frauen schon in diesem Raum in der Ecke stand eine 25 Liter Milchkanne die diente als Toilette, als Klo und da wir sehr viele in diesem Raum waren und sich nur einmal am Tag ausleeren durften war sie immer v oll die ganze Ecke wo sie stand war total verdreckt und stank bestialisch und wie ich eben sagte die Fenster waren zugemauert es kam überhaupt keine frische Luft in diese Räume und die Heizungsrohre die durch den Keller gingen die haben dann natürlich auch noch durch die Wärme die Luft in diesen Kellerräumen verpestet. Wir konnten uns dort in diesem Keller aus überhaupt nie waschen und als ich die ganzen Wochen im GPU-Keller haben wir uns nicht einmal waschen dürfen. Morgens wurde die Milchkanne ausgeleert es war da auf dem Hof wo jetzt ja der Kindergarten ist so ein flaches Gebäude wo da auch eine Reihe mit Toiletten war und da wurden denn die Milchkannen ausgeleert und zwar waren da auch Wasserhähne aber mit waschen war da nichts. Wir hatten auch so gar keine hygienischen Artikel und was ich heute selbst nicht mehr begreifen kann wie man das überhaupt die ganzen Jahre überstanden hat und gemacht hat, wir hatten weder im GPU-Keller noch später im Gefängnis Altstrelitz oder auch in Sachsenhausen Toilettenpapier also die ganzen 4 Jahre die ich in Haft war haben wir nicht ein einziges Mal Toilettenpapier gehabt und jeder hat sich irgendwie ein Läppchen besorgt und wenn man keine Gelegenheit hatte eins zu organisieren wo man ja auch ein Stück Brot dafür hergeben musste riss er sich ein Stück von seinem Hemd ab und benutzte das und später als wir dann Wasser hatten wurde es im Wasser ausgewaschen und an die Pritsche zum Trocknen gehängt aber das war ja hier im GPU-Keller gar nicht möglich. Wir waren also total verdreckt und stanken und hinzukam, dass die Kellerräume völlig es gab unheimlich viele Flöhe und Läuse in diesen Kellerräumen. und wie ich immer sagte der Anblick, der sich den Gefangenen bot als zum ersten die Kellertür für sie aufgeschlossen wurde der wird unvergesslich bleiben. Die Frauen saßen alle halb nackt da auf der Holzpritsche und lausten sich gegenseitig die Haare ihre Sachen selbst und schon nach einer Nacht waren wir dann schon vom Ungeziefer überfallen es waren nicht 100 Läuse und Flöhe, es waren Tausende, es wimmelte von Läusen und Flöhen und ich hab da gerade einen anderen Bericht gegeben von einem Häftling der auch hier nach mir noch im GPU-Keller war ich konnte es nicht für jeden kopieren aber man kann sich das ja vielleicht ausleihen der Bericht ist auch sehr ausführlich über diesen Keller. Dann kam jede Nacht die Verhöre hinzu die fanden ausschließlich nachts statt und es war immer eine Tortur für jeden Gefangenen weil wir immer sehr misshandelt und geschlagen wurden, die Jungs und Männer sehr viel mehr als wir Mädchen ich immer wieder wegen dieser Geheimschrift, ich sollte zugeben, dass wir eine illegale Organisation gegründet hatten was aber überhaupt gar nicht stimmte und wir hätten dann ja auch das Geschreie so von den anderen Männern wenn die geschlagen wurden wie gesagt wir Frauen da wir sind zwar auch geprügelt worden aber nicht so brutal wie die Männer zusammengeschlagen worden. Wir Mädchen mussten dann auch nachts immer noch sauber machen in den Kellerräumen zum Beispiel dort wo die Wachmannschaften sich aufhielten aus dem Grund wurden dann einige Eimer Wasser auf den Zimmern im Fußboden gegossen und mit Tannenreisig mussten wir losschrubben was die Wachsoldaten dann in 24 Stunden auf den Fußboden gespuckt bzw. geworfen und festgetreten hatten und anschließend mit alten Lappen aufrödeln.
Wie ich geschrieben hab in meinem Buch war es überflüssig zu erwähnen das wir immer wieder belästigt worden sind, begrabscht worden sind von den Russen und es war wirklich auch diese Situation eine schlimme für uns weil wir uns überhaupt nicht wehren konnten und da wir auch anschließend dann keine Möglichkeit hatten die Hände zu waschen und da auch alles sehr dreckig da war von unserer Putzarbeit hat man sich am Ende schon vor sich selbst geekelt. Die Verpflegung war ganz kärglich im GPU-Keller wir kriegten ein Stückchen trockenes Brot und Suppe die ungenießbar war und anfangs hatte man sich noch gesträubt sie überhaupt zu essen aber der Hunger war dann doch nach kurzer Zeit so groß, dass wir sie weil es nichts anderes gab denn doch geschlürft haben. Löffel und so hatten wir ja nicht also wir hatten da zu mehreren eine Schüssel und mussten uns dann teilen wir hab en dann auch immer so jeder der glaubt das sei sein Anteil von der Suppe aus der Schüssel getrunken, weil wie gesagt Löffel und so was wurde ja überhaupt nicht verteilt. Ja in unserer Zelle lag auch eine junge Frau die schwer an Syphilis erkrankt war sie hatte am ganzen Körper eitrige Pollen die unheimlich stanken auch übel rochen und hin und wieder kam dann der Arzt zu uns und dieser Arzt war der Professor Heinze von dem auch schon mehrfach die Rede war, er guckte dann nach ihr konnte natürlich weil er gar keine Medikamente hatte auch gar nichts machen ihr auch nicht helfen und die Frauen die in der Zelle mit lagen die sagten natürlich uns Mädchen wir sollen da Abstand halten das sie eine ganz gefährlich Krankheit hätte und wir uns leicht anstecken könnten. Ich kann mich heute gar nicht mehr erinnern ob sie überhaupt noch aufstand und auf diese Milchkanne ging oder was sich da tat irgendwann kam sie dann raus aus der Zelle weil wie wir hörten die Wachmannschaften sich auch beschwert hätten weil so ein bestialischer Gestank da schon aus unserer Zelle kam sie war dann weg wohin haben wir dann natürlich nicht erfahren und eines Tages das habe ich dann auch im Buch festgehalten kam auch eine junge Russin in unsere Zelle wie sie uns erzählte hatte sie sich während des Krieges in Russland freiwillig gemeldet und hat dann bei der Roten Armee an vorderster Front als Fälscher gearbeitet bis sie dann in deutsche Gefangenschaft geriet und sie war dann auch nach Kriegsende von dem Amerikanern den Sowjets übergeben das war ja in Jalta so verabredet worden das die Kriegsgefangenen alle zurück sollten nach Russland und sie hatte nicht geglaubt das sie in Gefangenschaft geriet danach und der amerikanische Offizier hatte er dann so wie sie uns erzählte immer auch geraten nicht zurückzugehen aber sie wollte es einfach nicht glauben bis sie dann bei uns auch im Keller saß und sie hoffte das sie irgendwie Gelegenheit haben würde zu fliehen, aber da konnten wir ihr aber gar nicht so große Hoffnung machen und wie man heute weiß war das auch sehr schwierig da irgendwie wegzukommen.
Wir sind dann wie ich schon sagte nachts immer verhört worden und da wir auch am Tage nicht schlafen durften, also immer sitzen mussten auf den Pritschen hinlegen war verboten und wenn man doch mal umsackte und die Russen also die Wachmannschaften das erfuhren, oder es mit bekamen sie guckten dauernd durchs Schlüsselloch, dann wurde man auch wieder verprügelt und deswegen versuchte man natürlich immer die ganze Zeit da so aufrecht sitzen zu bleiben und das hatte zur Folge das schneller als erwartet sich so physische und psychische Erschöpfungszustände bemerkbar machten. Wir sind dann verhältnismäßig hin und wieder hat es auch Gegenüberstellungen gegeben und wollte so uns durch vermeintlich widersprüchliche Aussagen während der Verhöre zu der Lüge überführen und das war natürlich auch immer ganz schlimm, wenn irgendjemand was ganz anderes gesagt hat als man selbst und da gab es auch wieder Prügel , aber wir sind dann doch verhältnismäßig schnell vors sowjetische Militärtribunal gekommen und zwar am 5. Februar. Am ersten Tag wurden dann die Namen von allen Häftlingen verlesen wir waren inzwischen 29 Personen 22 zum großen Teil jugendlich, 2 Mütter waren dabei und wir 5 Mädchen also 29 Personen, 3 sind dann später noch verhaftet worden, so das wir insgesamt 32 waren aber die waren nicht mit bei uns das waren sowjetische Militärtribunat. Am ersten Tag wurden dann die Personalien alle noch mal verglichen und ab zweiten Tag wurde dann das Verlesen aller die Anschuldigungen was wir nun für Verbrechen begangen hatten und wir waren völlig entsetzt was aus dem was wir während der Verhöre gesagt haben nun rekonstruiert worden es hatte mit dem was wir immer wieder zu Protokoll gegeben hatten überhaupt nichts zu tun. Wir konnten die Protokolle ja auch nicht selbst lesen weil sie in Russisch verfasst wurden , wir hatten zwar Dolmetscherinnen die sie übersetzten aber deren Sprachkenntnisse waren auch nicht so hundertprozentig und wenn wir dann so irgendwelche Korrekturen vornehmen lassen wollten weil wir der Meinung waren das seien durch Missverständnisse auch durch Sprachschwierigkeiten so zustande gekommen da wurde dann gar keine Rücksicht mehr genommen und es wurde uns immer wieder gesagt, wir hätten das so unterschrieben im Protokoll und während der Gerichtsverhandlung konnte also überhaupt nichts mehr korrigiert werden.
Es war auch während der ganzen 5 Tage die wir vor dem sowjetischen Militärtribunal standen auch Soldaten anwesend Wachsoldaten mit Gewehren die an der Fensterseite Platz genommen hatten und es war ja dabei völlig unmöglich aus diesem abgeriegelten Gebäudekomplex auszubrechen und in Freiheit zu gelangen. Die Offiziere vom Militärtribunal sahen das offensichtlich anders, denn selbst der Gang zur Toilette und das galt auch für uns Mädchen war ohne bewaffneten Wachposten nicht erlaubt und während wir dann auf der Toilette saßen blieb er in der offenen Tür stehen und versah dort seinen Dienst und da wir damals alle sehr viel verklemmter waren als heute die jungen Mädchen und die Jugendlichen die sind ja alle sehr viel aufgeklärter war das natürlich immer ein zusätzlicher Schock, wenn man da auf der Toilette saß und der Soldat da mit im selben Raum stand. Am 0. Februar wurden dann die Urteile bekannt gegeben, die ersten 9 wurden aufgerufen, es waren die 6 Jungen 16-jährige Jugendliche einer war schon bisschen älter so Mitte 20 und die beiden Mütter und eine Freundin und die Anschuldigungen wurden da denn vorgehalten und dann das Urteil verkündet. Es wurde gesagt, dass sie zur Höchststrafe verurteilt werden zum Tod durch erschießen. Wir waren natürlich alle vollkommen entsetzt und konnten das überhaupt nicht glauben und immer wieder was haben wir eigentlich gemacht wir waren alle völlig schockiert und waren auch ja ich kann das heute gar nicht anders beschreiben wir waren alle sprachlos und fassungslos und dann wurden die nächsten Namen aufgerufen und darunter war auch ich. Wir wurden dann zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt und ein schon 18jähriger Jugendlicher er wurde dann zu 7 Jahren verurteilt. Warum der nun zu 7 Jahren verurteilt worden war ist auch nie klar geworden aber das sagte ja überhaupt gar nichts aus, er ist dann später als von Sachsen nach Sachsenhausen gekommen sind dort als erster verhungert, die 7 Jahre haben ihm überhaupt nichts genutzt. Wir sind dann, ich wird das jetzt von den zum Tode verurteilten nicht so ausführlich berichten, ich kann das ja auch nur wiedergeben was sie erzählt haben aber das ist in dem Buch das ich ihnen allen gegeben habe sehr ausführlich beschrieben von dem Haus Neuendorf der auch zum Tode verurteilt worden ist, die konnten da Begnadigungsschreiben und 2 sind begnadigt worden von den Jungen, die beiden Mütter sind begnadigt worden und die eine Freundin aber 3 sind hingerichtet worden und der vierte ist schon an den Misshandlungen in der Todeszelle umgekommen und das können sie sehr ausführlich hier in diesem Buch lesen, das brauche ich ihnen jetzt hier nicht erzählen, weil ich es ja auch nicht selbst erlebt habe, sondern nur das wiedergeben konnte was sie hier auch eben selbst lesen können. Wir sind dann noch ungefähr 3 Wochen im GPU-Keller geblieben, hier in Brandenburg/Havel. Wir waren zusammen mit den zum Tode verurteilten Frauen eine andere zum Tode verurteilte Frau saß schon in der Zelle das war die Ilse Schadoa die war mit ihrem Mann verurteilt. Er war Botschaftsangehöriger einer Botschaft welche, kann ich ihnen heute gar nicht mehr sagen. Er ist auch hingerichtet worden, sie ist dann später auch begnadigt worden aber wir sind dann am 18. Februar 46 nach Altstrelitz in das dortige Gefängnis gebracht worden und von dort aus dann am 18.September 46 nach Sachsenhausen.
Also ich war dann 5 Tage oder wir alle die schon in Perleberg waren 5 Tage dort und wir sind dann am 5. Januar 1946 das war an einem Sonnabend hier nach Brandenburg/Havel in den GPU-Keller gekommen. Also alle zusammen wir sind auf einen Lastwagen her transportiert worden, mussten unten auf dem Boden sitzen die Beine breit, also das wir so den nächsten bei uns zwischen den Beinen sitzen hatten so richtig ineinander geschachtelt und es war aasig kalt, es war Ende Januar und wir haben sehr gefroren aber es half nichts auf dem Wagen saß Bewachung wir waren ...(unverständlich)...wir Mädchen ja nicht waren auch so aneinander angekettet und wir kamen dann so nach ich weiß gar nicht wie lange wir gefahren sind bis wir nach Brandenburg wir hatten ja auch keine U-Bahn und so abends hier an und sind dann in den Keller gekommen in dem Haus das direkt an der Brücke hier Neuendorfer Straße stand in diesem Eckhaus rechts davon floss dann die Havel. Wir wurden da in Kellerräume gebracht , Die Fenster dieser Keller waren zugemauert worden in den Kellerräumen waren Pritschen eingebaut worden, der Kellerraum war schon ziemlich voll mit gefangenen Frauen ich kann jetzt hier nur erzählen was wir was ich als Mädchen damals erlebt hab, es waren so ungefähr 18 Frauen schon in diesem Raum in der Ecke stand eine 25 Liter Milchkanne die diente als Toilette, als Klo und da wir sehr viele in diesem Raum waren und sich nur einmal am Tag ausleeren durften war sie immer v oll die ganze Ecke wo sie stand war total verdreckt und stank bestialisch und wie ich eben sagte die Fenster waren zugemauert es kam überhaupt keine frische Luft in diese Räume und die Heizungsrohre die durch den Keller gingen die haben dann natürlich auch noch durch die Wärme die Luft in diesen Kellerräumen verpestet. Wir konnten uns dort in diesem Keller aus überhaupt nie waschen und als ich die ganzen Wochen im GPU-Keller haben wir uns nicht einmal waschen dürfen. Morgens wurde die Milchkanne ausgeleert es war da auf dem Hof wo jetzt ja der Kindergarten ist so ein flaches Gebäude wo da auch eine Reihe mit Toiletten war und da wurden denn die Milchkannen ausgeleert und zwar waren da auch Wasserhähne aber mit waschen war da nichts. Wir hatten auch so gar keine hygienischen Artikel und was ich heute selbst nicht mehr begreifen kann wie man das überhaupt die ganzen Jahre überstanden hat und gemacht hat, wir hatten weder im GPU-Keller noch später im Gefängnis Altstrelitz oder auch in Sachsenhausen Toilettenpapier also die ganzen 4 Jahre die ich in Haft war haben wir nicht ein einziges Mal Toilettenpapier gehabt und jeder hat sich irgendwie ein Läppchen besorgt und wenn man keine Gelegenheit hatte eins zu organisieren wo man ja auch ein Stück Brot dafür hergeben musste riss er sich ein Stück von seinem Hemd ab und benutzte das und später als wir dann Wasser hatten wurde es im Wasser ausgewaschen und an die Pritsche zum Trocknen gehängt aber das war ja hier im GPU-Keller gar nicht möglich. Wir waren also total verdreckt und stanken und hinzukam, dass die Kellerräume völlig es gab unheimlich viele Flöhe und Läuse in diesen Kellerräumen. und wie ich immer sagte der Anblick, der sich den Gefangenen bot als zum ersten die Kellertür für sie aufgeschlossen wurde der wird unvergesslich bleiben. Die Frauen saßen alle halb nackt da auf der Holzpritsche und lausten sich gegenseitig die Haare ihre Sachen selbst und schon nach einer Nacht waren wir dann schon vom Ungeziefer überfallen es waren nicht 100 Läuse und Flöhe, es waren Tausende, es wimmelte von Läusen und Flöhen und ich hab da gerade einen anderen Bericht gegeben von einem Häftling der auch hier nach mir noch im GPU-Keller war ich konnte es nicht für jeden kopieren aber man kann sich das ja vielleicht ausleihen der Bericht ist auch sehr ausführlich über diesen Keller. Dann kam jede Nacht die Verhöre hinzu die fanden ausschließlich nachts statt und es war immer eine Tortur für jeden Gefangenen weil wir immer sehr misshandelt und geschlagen wurden, die Jungs und Männer sehr viel mehr als wir Mädchen ich immer wieder wegen dieser Geheimschrift, ich sollte zugeben, dass wir eine illegale Organisation gegründet hatten was aber überhaupt gar nicht stimmte und wir hätten dann ja auch das Geschreie so von den anderen Männern wenn die geschlagen wurden wie gesagt wir Frauen da wir sind zwar auch geprügelt worden aber nicht so brutal wie die Männer zusammengeschlagen worden. Wir Mädchen mussten dann auch nachts immer noch sauber machen in den Kellerräumen zum Beispiel dort wo die Wachmannschaften sich aufhielten aus dem Grund wurden dann einige Eimer Wasser auf den Zimmern im Fußboden gegossen und mit Tannenreisig mussten wir losschrubben was die Wachsoldaten dann in 24 Stunden auf den Fußboden gespuckt bzw. geworfen und festgetreten hatten und anschließend mit alten Lappen aufrödeln.
Wie ich geschrieben hab in meinem Buch war es überflüssig zu erwähnen das wir immer wieder belästigt worden sind, begrabscht worden sind von den Russen und es war wirklich auch diese Situation eine schlimme für uns weil wir uns überhaupt nicht wehren konnten und da wir auch anschließend dann keine Möglichkeit hatten die Hände zu waschen und da auch alles sehr dreckig da war von unserer Putzarbeit hat man sich am Ende schon vor sich selbst geekelt. Die Verpflegung war ganz kärglich im GPU-Keller wir kriegten ein Stückchen trockenes Brot und Suppe die ungenießbar war und anfangs hatte man sich noch gesträubt sie überhaupt zu essen aber der Hunger war dann doch nach kurzer Zeit so groß, dass wir sie weil es nichts anderes gab denn doch geschlürft haben. Löffel und so hatten wir ja nicht also wir hatten da zu mehreren eine Schüssel und mussten uns dann teilen wir hab en dann auch immer so jeder der glaubt das sei sein Anteil von der Suppe aus der Schüssel getrunken, weil wie gesagt Löffel und so was wurde ja überhaupt nicht verteilt. Ja in unserer Zelle lag auch eine junge Frau die schwer an Syphilis erkrankt war sie hatte am ganzen Körper eitrige Pollen die unheimlich stanken auch übel rochen und hin und wieder kam dann der Arzt zu uns und dieser Arzt war der Professor Heinze von dem auch schon mehrfach die Rede war, er guckte dann nach ihr konnte natürlich weil er gar keine Medikamente hatte auch gar nichts machen ihr auch nicht helfen und die Frauen die in der Zelle mit lagen die sagten natürlich uns Mädchen wir sollen da Abstand halten das sie eine ganz gefährlich Krankheit hätte und wir uns leicht anstecken könnten. Ich kann mich heute gar nicht mehr erinnern ob sie überhaupt noch aufstand und auf diese Milchkanne ging oder was sich da tat irgendwann kam sie dann raus aus der Zelle weil wie wir hörten die Wachmannschaften sich auch beschwert hätten weil so ein bestialischer Gestank da schon aus unserer Zelle kam sie war dann weg wohin haben wir dann natürlich nicht erfahren und eines Tages das habe ich dann auch im Buch festgehalten kam auch eine junge Russin in unsere Zelle wie sie uns erzählte hatte sie sich während des Krieges in Russland freiwillig gemeldet und hat dann bei der Roten Armee an vorderster Front als Fälscher gearbeitet bis sie dann in deutsche Gefangenschaft geriet und sie war dann auch nach Kriegsende von dem Amerikanern den Sowjets übergeben das war ja in Jalta so verabredet worden das die Kriegsgefangenen alle zurück sollten nach Russland und sie hatte nicht geglaubt das sie in Gefangenschaft geriet danach und der amerikanische Offizier hatte er dann so wie sie uns erzählte immer auch geraten nicht zurückzugehen aber sie wollte es einfach nicht glauben bis sie dann bei uns auch im Keller saß und sie hoffte das sie irgendwie Gelegenheit haben würde zu fliehen, aber da konnten wir ihr aber gar nicht so große Hoffnung machen und wie man heute weiß war das auch sehr schwierig da irgendwie wegzukommen.
Wir sind dann wie ich schon sagte nachts immer verhört worden und da wir auch am Tage nicht schlafen durften, also immer sitzen mussten auf den Pritschen hinlegen war verboten und wenn man doch mal umsackte und die Russen also die Wachmannschaften das erfuhren, oder es mit bekamen sie guckten dauernd durchs Schlüsselloch, dann wurde man auch wieder verprügelt und deswegen versuchte man natürlich immer die ganze Zeit da so aufrecht sitzen zu bleiben und das hatte zur Folge das schneller als erwartet sich so physische und psychische Erschöpfungszustände bemerkbar machten. Wir sind dann verhältnismäßig hin und wieder hat es auch Gegenüberstellungen gegeben und wollte so uns durch vermeintlich widersprüchliche Aussagen während der Verhöre zu der Lüge überführen und das war natürlich auch immer ganz schlimm, wenn irgendjemand was ganz anderes gesagt hat als man selbst und da gab es auch wieder Prügel , aber wir sind dann doch verhältnismäßig schnell vors sowjetische Militärtribunal gekommen und zwar am 5. Februar. Am ersten Tag wurden dann die Namen von allen Häftlingen verlesen wir waren inzwischen 29 Personen 22 zum großen Teil jugendlich, 2 Mütter waren dabei und wir 5 Mädchen also 29 Personen, 3 sind dann später noch verhaftet worden, so das wir insgesamt 32 waren aber die waren nicht mit bei uns das waren sowjetische Militärtribunat. Am ersten Tag wurden dann die Personalien alle noch mal verglichen und ab zweiten Tag wurde dann das Verlesen aller die Anschuldigungen was wir nun für Verbrechen begangen hatten und wir waren völlig entsetzt was aus dem was wir während der Verhöre gesagt haben nun rekonstruiert worden es hatte mit dem was wir immer wieder zu Protokoll gegeben hatten überhaupt nichts zu tun. Wir konnten die Protokolle ja auch nicht selbst lesen weil sie in Russisch verfasst wurden , wir hatten zwar Dolmetscherinnen die sie übersetzten aber deren Sprachkenntnisse waren auch nicht so hundertprozentig und wenn wir dann so irgendwelche Korrekturen vornehmen lassen wollten weil wir der Meinung waren das seien durch Missverständnisse auch durch Sprachschwierigkeiten so zustande gekommen da wurde dann gar keine Rücksicht mehr genommen und es wurde uns immer wieder gesagt, wir hätten das so unterschrieben im Protokoll und während der Gerichtsverhandlung konnte also überhaupt nichts mehr korrigiert werden.
Es war auch während der ganzen 5 Tage die wir vor dem sowjetischen Militärtribunal standen auch Soldaten anwesend Wachsoldaten mit Gewehren die an der Fensterseite Platz genommen hatten und es war ja dabei völlig unmöglich aus diesem abgeriegelten Gebäudekomplex auszubrechen und in Freiheit zu gelangen. Die Offiziere vom Militärtribunal sahen das offensichtlich anders, denn selbst der Gang zur Toilette und das galt auch für uns Mädchen war ohne bewaffneten Wachposten nicht erlaubt und während wir dann auf der Toilette saßen blieb er in der offenen Tür stehen und versah dort seinen Dienst und da wir damals alle sehr viel verklemmter waren als heute die jungen Mädchen und die Jugendlichen die sind ja alle sehr viel aufgeklärter war das natürlich immer ein zusätzlicher Schock, wenn man da auf der Toilette saß und der Soldat da mit im selben Raum stand. Am 0. Februar wurden dann die Urteile bekannt gegeben, die ersten 9 wurden aufgerufen, es waren die 6 Jungen 16-jährige Jugendliche einer war schon bisschen älter so Mitte 20 und die beiden Mütter und eine Freundin und die Anschuldigungen wurden da denn vorgehalten und dann das Urteil verkündet. Es wurde gesagt, dass sie zur Höchststrafe verurteilt werden zum Tod durch erschießen. Wir waren natürlich alle vollkommen entsetzt und konnten das überhaupt nicht glauben und immer wieder was haben wir eigentlich gemacht wir waren alle völlig schockiert und waren auch ja ich kann das heute gar nicht anders beschreiben wir waren alle sprachlos und fassungslos und dann wurden die nächsten Namen aufgerufen und darunter war auch ich. Wir wurden dann zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt und ein schon 18jähriger Jugendlicher er wurde dann zu 7 Jahren verurteilt. Warum der nun zu 7 Jahren verurteilt worden war ist auch nie klar geworden aber das sagte ja überhaupt gar nichts aus, er ist dann später als von Sachsen nach Sachsenhausen gekommen sind dort als erster verhungert, die 7 Jahre haben ihm überhaupt nichts genutzt. Wir sind dann, ich wird das jetzt von den zum Tode verurteilten nicht so ausführlich berichten, ich kann das ja auch nur wiedergeben was sie erzählt haben aber das ist in dem Buch das ich ihnen allen gegeben habe sehr ausführlich beschrieben von dem Haus Neuendorf der auch zum Tode verurteilt worden ist, die konnten da Begnadigungsschreiben und 2 sind begnadigt worden von den Jungen, die beiden Mütter sind begnadigt worden und die eine Freundin aber 3 sind hingerichtet worden und der vierte ist schon an den Misshandlungen in der Todeszelle umgekommen und das können sie sehr ausführlich hier in diesem Buch lesen, das brauche ich ihnen jetzt hier nicht erzählen, weil ich es ja auch nicht selbst erlebt habe, sondern nur das wiedergeben konnte was sie hier auch eben selbst lesen können. Wir sind dann noch ungefähr 3 Wochen im GPU-Keller geblieben, hier in Brandenburg/Havel. Wir waren zusammen mit den zum Tode verurteilten Frauen eine andere zum Tode verurteilte Frau saß schon in der Zelle das war die Ilse Schadoa die war mit ihrem Mann verurteilt. Er war Botschaftsangehöriger einer Botschaft welche, kann ich ihnen heute gar nicht mehr sagen. Er ist auch hingerichtet worden, sie ist dann später auch begnadigt worden aber wir sind dann am 18. Februar 46 nach Altstrelitz in das dortige Gefängnis gebracht worden und von dort aus dann am 18.September 46 nach Sachsenhausen.