Albert Caasmann

Albert Caasmann wurde am 2.6.1886 in Berlin geboren. Nach Abschluss der achten Klasse machte er eine Lehre zum Modelleur. 1905/06 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Berlin und absolvierte auch Anatomiestudien bei Rudolf Virchow.
Die Geschichte der Spielwaren-Traditionsfirma Lineol des Unternehmers Oskar Wiederholz ist untrennbar mit Albert Caasmann zu nennen. Ab 1909 arbeitete Caasmann zunächst als freier Mitarbeiter für die Fa. Lineol, die 1906 in Brandenburg an der Havel gegründet wurde. Nach der Zeit als Soldat im ersten Weltkrieg war Caasmann von 1919 bis 1952 leitender Modelleur und Produktionsleiter der Firma. Er gestaltete über 600 der vielfältigsten Figuren, wie z.B. Soldaten, Tiere, Indianer, Ritter, Märchenfiguren, Eisenbahnfiguren, die sehr natürlich wirkten. Fotos Die Figuren wurden aus der „Lineol-Masse“, bestehend aus Holzmehl, Leinöl, tierischem Leim, Kreide, Naturharz, u.a. in geheimer Zusammensetzung hergestellt.
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1932 wurden 70% der Produktion im Inland, 30% im Ausland verkauft. Ab 1932 wurde auch im Zuchthaus Brandenburg gefertigt. Caasmann war 1921 als Lehrer an der Wredowschen Zeichenschule tätig.

Vor allem für die Porzellanfabrik Philipp Rosenthal in Selb war Caasmann von 1912 - 1923 als freischaffender Porzellankünstler tätig. Er arbeitete auch für die Thüringer Porzellanmanufaktur Volkstedt. Viel Zeit verbrachte Caasmann im Berliner Zoo, wo er seine Tiervorlagen modellierte. Es ist ein Fall belegt, dass er eine Vorlage für eine Porzellan-Gepardengruppe fertigte, die von Volkstedt in Porzellan gefertigt wurde. Diese Gepardengruppe Foto existiert noch heute.
Die 1925 / 1926 erbaute Eingangshalle des Stahlwerks ist mit stilisierten Deckenelementen verziert, die von Caasmann entworfen wurden. Foto Auch die noch vollständig erhaltene Innenausstattung Foto und die Bronzetür Foto des Haupteingangs des Krematoriums stammen von Caasmann. Caasmann trat auch als Möbeldesigner und Bildhauer Putto im Stadtmuseum hervor.
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1929 heiratete er Lucie Emden.

Die Wohnung in der Fohrder Straße 20 (heute Willi-Sänger-Straße 28), in der die Caasmanns wohnten, wurde zum Kriegsende durch Bombeneinschlag stark beschädigt. In dem mehrstöckigen Haus hatten auch Meister und Mitarbeiter, die in den Lineol-Werken angestellt waren, mit ihren Familien gewohnt. Eigentümer des Hauses, das in der Nähe der Fabrik lag, war Fabrikbesitzer Oskar Wiederholz. 1946/1947 zogen sie ins Dachgeschoß des „Haus Wiederholz“, Willi-Sänger-Straße 20. 1952 setzte sich Caasmann zur Ruhe.
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Albert Caasmann starb am 23.3.1968 in Brandenburg an der Havel
Die Stadt Brandenburg hat nach Caasmann eine Straße benannt.